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It’s Britney, Bitch! im Scharoun Theater

Foto: oh/© JR Berliner Ensemble

Als Britney Spears kurz vor der Jahrtausendwende die Bühne betritt, gilt sie als Inbegriff Pop-gewordener Unschuld: schön, prinzessinnenhaft, harmlos. Mickey Mouse Club, Justin Timberlake, Schulmädchenuniform, schließlich roter Latex, Goldene Platten, Grammy, Heirat. Aber dann: der 6. Februar 2007. Britney Spears rasiert sich öffentlich die Haare ab. „Breakdown“, „Absturz“, „das Ende“ heißt es in den Medien. Der Ausbruch hatte zur Folge, dass sie 13 Jahre lang unter der Vormundschaft und absoluten Kontrolle ihres Vaters stand. Britney Spears’ Ausbruchsversuch wurde von Presse und Publikum, durstig nach Sensation und nach Leid, als nachvollziehbares Ende beschlossen und manifestiert. Aber was, wenn nicht? Was, wenn diese Aktion kein Kurzschluss, kein Hilfeschrei, kein psychischer Tiefpunkt war? Warum wurde dieser Moment nie als Statement, als Versuch der Emanzipation gelesen? Also was, wenn es damals nicht ums Überleben ging, sondern darum, dass eine 26-jährige Frau keine andere Möglichkeit sah, um aus einer fremdbestimmten und konstruierten Identität auszubrechen?

In „It’s Britney, Bitch!“ setzen sich die Regisseurin Lena Brasch und die Schauspielerin Sina Martens mit der Erfolgs- und Lebensgeschichte von Britney Spears und ihrer Wirkung als Pop-Ikone auseinander. Dafür haben neben Lena Brasch die Autor:innen Laura Dabelstein, Miriam Davoudvandi und Fikri Anıl Altıntaş Texte für das Projekt verfasst. Zusammen mit weiteren Texten und der Musik von Friederike Bernhardt entstand mosaikhaft ein musikalisch-erzählerischer Abend. Ein Abend über unglückliche Liebe und Abhängigkeit, über Wahrheit und Wahrhaftigkeit im Pop, über Frauen auf der Bühne, über Väter und Töchter und über die Britney in uns allen. „It’s Britney, Bitch!“ ist eine Liebeserklärung an eine Frau, die mehr ist als nur ein freundlicher Dur-Akkord in der Geschichte des Pop.

„Es mag nicht jedem Theaterfan gewahr – oder genehm – sein, aber die Popkünstlerin, die zu den kommerziell erfolgreichsten Ever zählt, ist eine Figur, wie man sie im Theater dringend gebraucht hat.“ (Die Zeit)

„Es ist ein Solo der Schauspielerin Sina Martens, ein Theateressay, der deswegen so brillant ist, weil er in erfundenen Monologen, die von wahren Begebenheiten handeln, einen Einblick in die Gedankenwelt der Britney Spears versucht.“ (Die Welt)

„Die Pseudo-Britney ist von der ersten bis zur letzten Sekunde absolut brillant.“ (taz)

Mit Autorentexten von Laura Dabelstein, Miriam Davoudvandi, Fikri Anıl Altıntaş und Lena Brasch
Mit Sina Martens
Musik: Friederike Bernhardt
Bühne: Janina Kuhlmann
Licht: Maria Bergner
Dramaturgie: Karolin Trachte
Inszenierung: Lena Brasch

Zu diesem Stück bieten wir ihnen eine Werkeinführung um 19:00 Uhr in der Cafeteria an!


19:30 Uhr