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Raketen mit Rücksicht – Nachhaltigkeit in der Raumfahrt

Prof. Dr. Karl-Heinz Glaßmeier.

Die zunehmende Kommerzialisierung des Weltraums bringt nicht nur technologische Fortschritte, sondern auch neue Herausforderungen mit sich. Prof. Dr. Karl-Heinz Glaßmeier, renommierter Geophysiker der Technischen Universität Braunschweig, thematisiert im kommenden Science Talk die Schattenseite der Raumfahrt: wie steht es um die Nachhaltigkeit im All?

Prof. Glaßmeier, seit 1991 Universitätsprofessor für Geophysik in Braunschweig, wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Mitglied der Nationalen Akademie Leopoldina, zählt zu den führenden Köpfen der planetaren Weltraumforschung. Als Hauptexperimentator war er an bedeutenden Missionen wie Artemis (Mond), Rosetta (Komet), BepiColombo (Merkur) und JUICE (Jupitersystem) beteiligt. Für seine Verdienste wurde der Asteroid 2000 GQ141 in 27506 Glassmeier umbenannt.

In seinem Vortrag beleuchtet Glaßmeier die wachsende Problematik des Weltraumschrotts: Die Zahl von Satelliten in niedrigen Erdorbits wächst rasant – mit tausenden Kleinsatelliten, die eine Lebensdauer von nur rund fünf Jahren haben. Was passiert mit diesen ausgedienten Objekten? Während große Rückstände nicht auf bewohnte Gebiete fallen dürfen, stellt der Verbleib kleinerer Fragmente eine Herausforderung dar – auch für die Internationale Raumstation, die regelmäßig ausweichen muss.

Zudem weist Glaßmeier auf ein bisher wenig beachtetes Risiko hin: die unkontrollierte Nutzung der oberen Atmosphäre als „Müllhalde“ für verglühende Satellitenteile. Die potenziellen Folgen für unser Klimasystem und die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre sind bislang kaum erforscht.

Der Vortrag gibt Denkanstöße und zeigt notwendige Forschungsansätze auf, um eine verantwortungsvolle Nutzung des Weltraums zu sichern.

Der science talk ist eine Kooperation mit Volkswagen Group und findet am Donnerstag, den 22. Mai 2025 um 18:30 Uhr im phaeno Wissenschaftstheater statt.

Der Eintritt ist frei. Der „science talk“ wird hybrid in Präsenz und als YouTube-Livestream angeboten, um ihn auch einem breiteren interessierten Publikum außerhalb der Region zugänglich zu machen. Den Link findet man auf der phaeno Webseite: www.phaeno.de

Foto: oh/ Glaßmeier