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Physician Assistant: Ein Gesundheitsberuf mit Zukunft

Das Gesundheitssystem in Deutschland steht vor vielen Problemen. Ein besonders großes ist der zunehmende Ärztemangel – schon jetzt sollen rund 5.000 Hausarztstellen unbesetzt sein. Damit die Patientenversorgung trotzdem auf hohem Niveau gesichert bleibt, können Physician Assistants (PAs) einen wichtigen Beitrag leisten. Der Beruf ist in Deutschland noch relativ unbekannt, in Ländern wie den USA oder England dagegen schon lange gängig. PAs übernehmen in enger Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten verantwortungsvolle medizinische Aufgaben. „Ihr Arbeitsalltag ist geprägt durch eine Vielzahl an Tätigkeiten, die von der Diagnostik über die Betreuung von Patientinnen und Patienten bis hin zur Dokumentation reichen. Sie halten die Akutsprechstunde ab und führen dabei auch erste Erhebungen durch“, erklärt der Hausarzt Prof. Dr. Wolfgang von Meißner, der auch PA-Studierende unterrichtet.

Attraktiver Karriereschritt für medizinische Fachkräfte

Der Weg zum ausgebildeten Physician Assistant führt zwar über ein Studium, ist aber auch ohne (Fach-)Abitur möglich. Voraussetzung ist eine abgeschlossene Ausbildung sowie dreijährige Berufserfahrung in Vollzeit in einem Gesundheitsfachberuf wie MFA, MTA, OTA, Gesundheits-, Kranken- oder Altenpflege. Die Qualifikation zum PA ist dann ein attraktiver weiterer Schritt auf der Karriereleiter. Dabei ermöglicht etwa der duale Bachelorstudiengang Physician Assistance an der CBS University of Applied Sciences, Beruf und Studium zu vereinbaren. Die renommierte Hochschule steht für praxisnahe akademische Ausbildung und unterhält Standorte unter anderem in Köln, Rheine, Rostock und Berlin; Praxisphasen finden zudem in Stuttgart und Zeven statt. Präsenzphasen am Campus werden mit Onlineveranstaltungen kombiniert, sodass Studierende gleichzeitig im Job bleiben und akademisches Wissen aufbauen können. Wahlmodule wie Notfallmedizin oder hausärztliche Versorgung bieten Spezialisierungsmöglichkeiten.

Win-Win-Situation für Studierende und Arbeitgeber

Alle Präsenzzeiten für das dreijährige Studium werden im Voraus festgelegt, um eine frühzeitige Planung zu ermöglichen. Die Bewerbung erfolgt online ohne NC-Beschränkung und Wartezeiten – Informationen finden sich unter cbs.de/pa. Für Kliniken und Haus- sowie Facharztpraxen sind die Physician Assistants ein großer Gewinn, der sich auch finanziell auszahlt. In Modellprojekten wird bereits die kassenärztliche Abrechnung von PA-Patientenkontakten erprobt. Von Meißner betont: „Physician Assistants tragen entscheidend dazu bei, die Versorgung im hausärztlichen Setting zu verbessern, Abläufe zu entlasten und die interprofessionelle Zusammenarbeit zu stärken.“ (DJD)

Foto: DJD/CBS University of Applied Sciences/Henrik Bartels