Das Verhältnis von kommunaler Jugendpolitik in den 1960er Jahren und jugendlicher Revolte im Rahmen von »1968« am Beispiel Wolfsburgs.

Aufbruch aus der Retorte? Das Verhältnis von kommunaler Jugendpolitik in den 1960er Jahren und jugendlicher Revolte im Rahmen von »1968« am Beispiel Wolfsburgs.

Buchvorstellung mit Alexander Buerstedde am 04. Dezember, 18.00 Uhr, im Kino des Kulturzentrums Hallenbad – Kultur am Schachtweg. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei.
Der Jugendparlamentarismus in der Bundesrepublik der »langen« 1960er Jahre fand lediglich am Rande zeithistorischer Forschung Beachtung. Alexander Buerstedde widmet sich daher in Form einer Fallstudie dem Wolfsburger Ju­gendparlament und beleuchtet den Zusammenhang zwischen kommunaler Jugendpolitik im Laufe der 1960er Jahre und jugendlicher Revolte im Zuge von »1968«.
Kam es andernorts oftmals nur zu ein oder zwei Modellsitzungen, tagte das »Sprachrohr der Wolfsburger Jugend« im Verlauf der 1960er Jahre über einhundert Mal. Ursprünglich als Ort demokratischer Trockenübungen ge­gründet, etablierte es sich in der jüngsten Stadt der Bundesrepublik rasch zum Repräsentationsorgan einer als politische Avantgarde auftretenden Jugend. Die Politisierung durch diese Vorbereitung auf parlamentarisch-demokratische Praxis bereitete einer jugendlichen Revolte den Boden, die wiederum im Rah­men des späteren Wolfsburger Jugendforums den bundesweiten »Aufbruch« nach Wolfsburg brachte.

Buerstedde leistet so nicht nur einen Beitrag zu »1968« in der Provinz, sondern bietet neue Perspektiven auf das Beziehungsgeflecht zwischen Reform und Revolte im »Scharnierjahrzehnt« der Bundesrepublik.
Der Autor: Alexander Buerstedde, geb. 1990, studierte Anglistik, Geschichte, katholische Theologie und Latinistik an der Universität Münster und absolviert derzeit den Vorbereitungsdienst für das Lehramt in Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlichungen u.a.: Mannwerdung nach der Niederlage, in: Westfä­lische Forschungen, Bd. 69 (2019); »Wir wollen gleiche Löhne – keiner schiebt uns weg!«. Schallplatte der IG Druck und Papier, in: Eine Geschichte des mo­dernen Gelsenkirchens in 25 Objekten (2016); Heimat statt »Heimatfront« – Das Kriegstagebuch des Sauerländers K. Scheele, in: Zeugnisse von der »Hei­matfront«. Westfalen 1914 bis 1918 (2016).
Stadt Zeit Geschichte (hg. von der Stadt Wolfsburg, Institut für Zeit­geschichte und Stadtpräsentation), Bd. 2 , 176 S., 33 Abb., geb. mit Schutzumschlag, 19,00 € (D), ISBN 978-3-8353-3567-7 Dezember 2019.

Foto: oh/STADT WOLFSBURG

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