Christina Dykan Andrés und Nicole Trnka vom Hoffmann-von-Fallersleben-Museum im M2K stellen am 9. Februar deutsch-deutsche Geschichte(n) vor.

Christina Dykan Andrés (li.) und Nicole Trnka (re.) sprechen über den (politischen) Alltag in Ost und West.

 

Die Präsidentin der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft Christina Dykan Andrés und Nicole Trnka vom Hoffmann-von-Fallersleben-Museum im M2K stellen am Sonntag, 9. Februar um 15 Uhr deutsch-deutsche Geschichte(n) anhand ihrer West- und Ost-Biografien vor. Der Eintritt zu diesem Programm ist frei.

Ausgangspunkt für den interaktiven Museumsrundgang ist die Ausstellung „CONFRONTIER. Mauern 1989 – 2019“. Der Fotograf Kai Wiedenhöfer möchte mit seinen großformatigen Bildern internationaler Mauern der Gegenwart darauf aufmerksam machen, dass gesicherte Grenzanlagen keine politischen und gesellschaftlichen Konflikte lösen. Sein Intro in die Ausstellung zeigt einen DDR-Grenzsoldaten mitten im Niemandsland des Potsdamer Platzes in Berlin und vor dem sich öffnenden „antifaschistischen Schutzwall“ am 11. November 1989. Die Mauer war das Symbol des Kalten Krieges, der ideologischen Teilung der Welt, Europas und Deutschlands in Ost und West und wurde durch die politische „Wende“ das Markenzeichen des Wandels und eines gesellschaftlichen Transformationsprozesses. Wie aber lebte es sich im Schatten der Mauer – auf der einen und der andere Seite – und wie erlebten die Menschen den Einigungsprozess? Diese Fragen leiten die Historikerin Christina Dykan Andrés und die Kultur- und Politikwissenschaftlerin Nicole Trnka bei ihren Betrachtungen zu Alltagsgeschichte(n) in Ost und West.
Nicole Trnka wuchs in Potsdam auf und bekam dort, in unmittelbarer Nähe zu West-Berlin eine Ahnung von der Unfreiheit – eine eigene, auch politische Meinung offen zu sagen, sich nach individuellem Geschmack zu kleiden, die Lieblingsmusik zu hören oder unbegrenzt zu reisen. Christina Dykan Andrés hatte in ihrer Kindheit in Ostwestfalen-Lippe kaum Berührungspunkte zur DDR. Als Jugendliche reiste sie zwar in die wiedervereinigte Bundeshauptstadt, doch lagen die Ziele der Familien- und ersten alleinigen Reisen im Westen – Deutschlands und Europas. Im Kleidungsstil und bei den Musik-Hits unterschieden sich Ost und West kaum und doch verbanden die Menschen hüben und drüben damit unterschiedliche Vorstellungen: Ging es zum Beispiel beim Parka-Tragen den einen auch darum, die Westorientierung auszustellen, brachten die anderen mit dieser Jacke ihre Kritik am bürgerlichen Lebensentwurf in der freiheitlichen Welt zum Ausdruck. Oder der Voll-Bart – ein modisches Accessoire und doch stets ein politisches Bekenntnis zu einer anderen als der opportunen Meinung.
Schon zu Hoffmanns Zeiten zu Beginn des 19. Jahrhunderts positionierten sich Studenten mittels Mode-, Bart- und Haartrends gegen die obrigkeitsstaatliche Ständegesellschaft und deutsche Kleinstaaterei. Anhand solcher Alltagsphänomene erzählen Christina Dykan Andrés und Nicole Trnka die politische Geschichte Deutschlands von der Zeit der Teilung nach 1945 bis in die Nachwende-Jahre. Zugleich nehmen sie Bezug auf historische Traditionen und blicken auf die aktuelle Weltpolitik.
Foto:oh/Hoffmann-von-Fallersleben-Museum im M2K/Meike Netzbandt

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