Noch bis zum 28. Februar wird in der Bürgerhalle des Rathauses die Ausstellung „Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben“ gezeigt.

Die Ausstellung befasst sich mit Schicksalen unangepasster Jugendlicher und jungen Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf die Jugend-Konzentrationslager Moringen bei Göttingen und Ravensbrück in der Uckermark. Autor und Macher der Ausstellung ist der Sozialpädagoge Martin Guse aus Liebenau, der über Jahre hinweg zur Geschichte der Jugend-KZ geforscht hat.

Nach zweieinhalb Wochen ziehen die Organisatoren nun eine erste Zwischenbilanz: Bisher haben rund 900 Personen die Ausstellung besucht. Dabei handelte es sich in erster Linie um durch „Peer-Guides“ geführte Schulklassen sowie Gruppen von Erwachsenen. 21 junge Menschen im Alter zwischen 14 und 20 haben als „Peer-Guides“ ehrenamtlich durch die Ausstellung begleitet. Peer-Guide Selina berichtet: „Die Schüler in meiner Gruppe haben gut mitgearbeitet. Es war für mich eine spannende und coole Erfahrung als Peer-Guide mitzuwirken, ich würde es immer wieder machen“.

„Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Ausstellung einen so großen Zuspruch erhält“, sagt Dieter Kuball von der Jugendförderung. „Gerade die Nachfrage bei den Schulen ist hoch. Die Ausstellung wird von Schulklassen als außerschulischer Lernort gern besucht“. Um die Ausstellung nach Wolfsburg zu holen, hat sich die Jugendförderung der Stadt mit verschiedenen Kooperationspartnern wie dem Tanzenden Theater Wolfsburg, dem Kulturzentrum Hallenbad, der Liberalen Jüdischen Gemeinde, dem Wolfsburger Verein Erinnerung und Zukunft und dem Stadtjugendring zusammengetan. Neben der Ausstellung haben die Partner ein umfangreiches Begleitprogramm auf die Beine gestellt. Übergeordnetes Ziel ist es, an die Schicksale der jungen Menschen zu erinnern und aktualisierbare Aspekte aus der Geschichte aufzuzeigen.

Im Rahmen des Begleitprogrammes führt das Doku-Musik-Theater aus Saarbrücken am Montag, 25. Februar, um 10.30 Uhr im Nichtschwimmerbecken des Hallenbades das Theaterstück „Swing heil!“ auf. Daneben zeigt das Hallenbad die Filme „Swing Kids“, „Napola“, „Edelweißpiraten“ und „Sophie Scholl“.
Für Fragen zur Ausstellung und für Anmeldungen zum Musik-Theater steht Dieter Kuball unter Tel.: (05361) 28-1613 oder dieter.kuball@stadt.wolfsburg.de zur Verfügung. Weitere Infos sind auch online unter http://www.wob4u.de zu finden. Kostenlose Vorführungstermine für Schulklassen vergibt Lars Hung unter E-Mail youthandculture@hallenbad.de.

 

Foto: Stadt Wolfsburg