
Foto: oh/Stadt Wolfsburg
Gläser sorgen für Eiscafé-Stimmung!
Schluck für Schluck sonniger Süden: Vier kleine, feine Gläser aus der Sammlung des Stadtmuseums zeigen in bunten Aufdrucken wunderbar kitschige Szenen aus einem typischen italienischen Eiscafé der Fünfziger Jahre. Die sonst im Depot verwahrten Museumsstücke werden am Dienstag, 7. Mai, um 18:30 Uhr, von Museumsleiterin Monika Kiekenap-Wilhelm und Sammlungskurator Dr. Arne Steinert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bandbreite“ im Museumsfoyer präsentiert.
Gast an diesem Abend ist Marlies Ottimofiore, die als ehemalige Mitarbeiterin des Italienischen Kulturinstituts gut zwischen Italien-Klischees und der Realität zu unterscheiden vermag. Sie hat ungezählte Kulturprojekte initiiert und begleitet und wird aus ihrer Erfahrung von Wolfsburgs italienischen Seiten berichten. Musikalisch umrahmt wird der Abend von Claudio Calandro mit italienischen Songs zur Gitarre. Auf den Gläsern erkennt man entspannte Gäste unter farbenfrohen Markisen und Sonnenschirmen, bunte Eisbecher und eine klassische Chianti-Korbflasche, einen ebenso geschickten wie eleganten Kellner und ein verliebt sich zuprostendes Paar: „Cin cin!“
So sollte vielleicht die Erinnerung an einen frühen Italien-Urlaub oder zumindest doch Eissalon-Stimmung nach Hause geholt werden. Denn auch ein Besuch im Eiscafé ist eine kleine Auszeit aus dem Alltag. Zum Boom italienischer Eisdielen kam es in der Bundesrepublik in den Fünfziger Jahren. In Wolfsburg etablierte Silvio Olivier mit seiner Familie 1953 in der Kaufhofpassage das erste Eiscafé – neun Jahre, bevor die ersten in Italien angeworbenen „Gastarbeiter“ zur Arbeit im Volkswagenwerk in die Stadt kamen.
Durch sie wurde Wolfsburg zur sprichwörtlich „größten italienischen Gemeinde nördlich der Alpen“. Auch dieses Klischee kann im Gespräch mit Marlies Ottimofiore am kommenden Dienstag hinterfragt werden, auf Wunsch natürlich bei einem Glas italienischem Rotwein.
Der Eintritt ist frei.