Donnerstag, April 25Nachrichten rund um Wolfsburg
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Kurznachrichten aus dem Rathaus

 

Buchpräsentation, Cultural Hacking, Zusatzklassen an Grundschulen

Buchpräsentation: Im Gespräch mit Jean-Michel Gaussot 

Der Franzose Jean-Michel Gaussot ist am Mittwoch, 21. Februar, um 17 Uhr in der Wolfsburger Stadtbibliothek zu Besuch, um sein Buch Ode an den großen Abwesenden, der mich niemals verlassen hat. Bericht des Sohnes eines französischen Widerstandskämpfers zu präsentieren. Gaussot ist der Sohn eines ehemaligen Insassen des KZ-Außenlagers Laagberg. Auf knapp 200 Seiten hat Gaussot die Geschichte seines Vaters aufgeschrieben. Teile seines Buches werden an diesem Abend im Rahmen eines Projektes von einem Jugendlichen vorgelesen.

Wie wirkt die Erinnerung an die Konzentrationslager im Familiengedächtnis nach? Jean-Michel Gaussot hat das Schicksal seines Vaters, den er nie hat kennenlernen dürfen, nie losgelassen. Dieser wurde sieben Monate vor seiner Geburt von der Gestapo festgenommen und hat die folgende Haft in deutschen Konzentrationslagern nicht überlebt. Doch erst nach dem Tod seiner Mutter stößt er in ihren persönlichen Dokumenten auf Briefe ehemaliger Mithäftlinge seines Vaters, in denen sie von ihren Erfahrungen als Deportierte und über ihre Mithäftlinge schreiben. Er findet die alten Taschenkalender seiner Mutter, in denen sie in kurzen Notizen ihre Stimmungen, ihre Hoffnung und Verzweiflung festhält. Diese schriftlichen Auseinandersetzungen bewahren den Nachfolgegenerationen die Erinnerung an das auch in Wolfsburg begangene NS-Unrecht. 

Gemeinsam mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) und dem Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS) präsentiert der ehemalige französische Diplomat und langjährige Präsident der Amicale Internationale de Neuengamme sein Buch und steht anschließend für ein Publikumsgespräch zur Verfügung. Das Buch kann für 13 Euro im Buchhandel oder gegen Rechnung im IZS erworben werden.  

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Cultural Hacking auf dem Rathausplatz 

Der Rathausplatz in Wolfsburg verwandelt sich am Freitag, 16. Februar, von 11:30 bis 12:30 Uhr in eine Bühne. In dem Kooperationsprojekt der Kreativwerkstätten mit der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule unter Leitung der Künstlerin Ilka Theurich aus Hannover erarbeiteten sich insgesamt 180 Schüler*innen ein völlig neues Kunstverständnis. In den vergangenen Wochen haben die Jugendlichen im Projekt Cultural Hacking bewiesen, dass sie durch gemeinschaftliches Agieren etwas verändern können. 

Was um die Jahrtausendwende als Flashmob bekannt wurde, ist heute unter den Begriffen Urban und Cultural Hacking in der performativen Kunst bekannt. Die Mittel sind dabei denkbar einfach: Man nehme einen öffentlichen Ort, analysiere die dort vorzufindenden strukturellen Phänomene oder kulturellen Muster, füge eine bis viele interessierte Personen hinzu, die dann diesem Ort durch ihr verändertes Handeln ein neues Bild verleihen.

Gestaltende der eigenen Lebenswelt werden, sich persönlich mit dem Ort verbunden fühlen, in Kontakt und Austausch mit den Beobachtenden geraten und so Gemeinschaft erleben – dies waren die Ziele des Projekt. Auf dieser Wissens- und Erfahrungsbasis entwickelten die Schüler*innen in Modellen und eigenen Performances Ideen, die aus dem Rathausplatz einen neuen Erfahrungsraum machen. Neben den Erlebnissen auf dem Rathausplatz können in einer Pop-Up-Ausstellung im Sitzungszimmer 5 des Rathaus A (ehemalige Kassenhalle) zwischen 11:30 und 12:30 Uhr die Modelle besichtigt werden. 

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Zusätzliche Klassen an zwei Grundschulstandorten

 

Die Stadt Wolfsburg wird für das Schuljahr 2024/25 zunächst an zwei Grundschulstandorten – der Heidgartenschule in Vorsfelde und der Regenbogenschule in Westhagen – zusätzliche temporäre erste Klassen einrichten. Aufgrund der steigenden Schüler*innenzahlen ist dieses erforderlich, um den Bedarf an Grundschulplätzen zu decken. Damit kann der Schulträger seiner gesetzlichen Aufgabe nachkommen, eine ausreichende Anzahl an Schulplätzen für die im Schulbezirk wohnenden Kinder vorzuhalten.

Aus Sicht der Stadt Wolfsburg sind beide Schulen für die Einrichtung zusätzlicher Kapazitäten besonders geeignet. Zum einen wird dadurch der Bedarf im eigenen Planungsbereichen abgebildet. Zum anderen sind die dafür notwendigen Voraussetzungen, wie ein allgemeiner Unterrichtsraum, ausreichende Ganztagskapazitäten sowie die Bereitstellung von Lehrkräften für das Schuljahr 2024/25 in Abstimmung mit dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung erfüllt.

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