
Ein Vortrag im Rahmen der phaenomenale von Dr. Andreas Hänel am 26. September 2020 um 19 Uhr im Planetarium Wolfsburg
Der Einsatz künstlicher Beleuchtung in der Nacht nimmt immer stärker zu, da der Einsatz moderner Lichtquellen immer billiger wird. Immer mehr Licht hellt den nächtlichen Himmel auf, immer weniger Sterne werden sichtbar. Doch inzwischen werden die negativen Auswirkungen der Lichtorgien deutlich sichtbar, Mensch und Natur bekommen Probleme mit dem Licht: Zugvögel finden ihren Weg nicht mehr, am Insektensterben ist auch das Nachtlicht Schuld und immer mehr Lebensräume für nachtaktive Tiere werden zerstört. Aber auch die menschliche Gesundheit wird durch die Störung des natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus beeinflusst.
Andreas Hänel ist promovierter Physiker und war 33 Jahre lang Leiter des Planetariums im Museum am Schölerberg in Osnabrück. Wie auch in anderen Planetarien machte Hänel hier die Erfahrung, dass seine Gäste berichteten, dass sie schon lange keinen so schönen dunklen Sternenhimmel in der Natur mehr gesehen hätten. Dies veranlasste Hänel sich mit der sogenannten „Lichtverschmutzung“ zu befassen und sich für den Erhalt der dunklen Nacht einzusetzen. Er leitet die Fachgruppe DARK SKY der Vereinigung der Sternenfreunde e. V. und ist einer der führenden Experten zum Thema Lichtverschmutzung in Deutschland.
Bei der Gründung von vier Sternenparks in Deutschland wie dem Naturpark Eifel, der Winkelmoosalm in Reit im Winkl, dem Naturpark Westhavelland in Brandenburg und in der Rhön war Hänel Initiator und begleitend dabei. Auch der Stadt Fulda, die von der International Dark Sky Association mit dem Prädikat Sternenstadt ausgezeichnet wurde, stand er beratend zur Seite und plädiert für einen smarten Einsatz von Licht.
Denn gerade moderne Lichtquellen bieten viele Möglichkeiten, bedarfsorientiert und damit nachhaltig und umweltschonend zu beleuchten. Anerkannte Sternenparks und -städte können dabei eine mustergültige Vorreiterrolle spielen. Es werden verschiedene Projekte vom Wattenmeer bis zu den Alpen vorgestellt.
Ein spannender Vortrag zur Gestaltung unserer dörflichen und städtischen Infrastruktur, dem Erhalt unserer Natur und Wahrung des ungestörten Blicks in das uns umgebende Universum.
Tickets erhält man unter www.planetarium-wolfsburg.de oder zu den Öffnungszeiten des Planetariums an der Kasse. Reservierung unter der Hotline 05361-899 9320. Es gelten die regulären Eintrittspreise.
Service: Planetarium Wolfsburg, Uhlandweg 2 in Wolfsburg, Mail info@planetarium-wolfsburg.de.
Foto: oh/ A. Hänel