Auch wenn Wolfsburg durch die Initiierung von nachhaltigen Aktionen wie die Einführung von Mehrwegpfandsystemen und Co. bereits einen großen Anteil zur Müllvermeidung in der Stadt leistet, bleibt das Abfallmanagement, insbesondere in der stark frequentierten Innenstadt, ein wichtiges Thema.
Im Rahmen ihres Citymanagements startet die Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG) gemeinsam mit der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) sowie weiteren Innenstadtpartnern aus diesem Grund nun eine Testphase zur Einführung von intelligenten Abfallsystemen. Ziel ist es, die Wolfsburger Innenstadt weiter attraktiv zu gestalten und einen Beitrag zur Sauberkeit zu leisten. Das Abfallsystem „big belly“ der Future Street GmbH wird zu diesem Zweck ab Freitag, den 30. August, testweise für drei Monate entlang der mittleren Porschestraße sowie an den designer outlets Wolfsburg installiert. Insgesamt acht „big bellys“ ersetzen dort dann die herkömmlichen Abfallbehälter, die für diesen Zeitraum ansprechend verschlossen werden.
Das neue Abfallkonzept bietet hierbei gleich mehrere Vorteile. Durch sein größeres Volumen gegenüber herkömmlichen Müllbehältern und einem Mechanismus zur Verdichtung des Abfalls fassen die neuen Behältnisse durchschnittlich acht Mal mehr Müll als ihre Vorgänger und müssen dementsprechend wesentlich seltener entleert werden. Dies verringert die Fahrtwege merklich und schont somit die Ressourcen. Auch an stark frequentierten Tagen oder Veranstaltungen, beispielsweise dem kommenden Verkaufsoffenen Sonntag, soll die Wolfsburger Innenstadt durch das moderne Abfallsystem jederzeit sauber und gepflegt bleiben. Mittels einer innovativen Füllstandssensorik und GPS, welche stetig Echtzeitdaten an eine Online-Plattform übermitteln, kann die WAS die „bellys“ zusätzlich bedarfsgerecht entleeren.
Das System wird dabei nachhaltig über eingebaute Solarmodule eigenständig mit Strom versorgt. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Attraktivität der Wolfsburger Innenstadt und insbesondere der Porschestraße weiter zu erhöhen. Innovative und nutzerfreundliche Abfallbehälter tragen sichtbar zu einem attraktiven Stadtbild bei. Wir freuen uns daher, gemeinsam mit Future Street und WAS eine innovative, ressourcenschonende und international bereits bewährte Lösung erproben zu können“, erläutert WMG-Geschäftsführer Jens Hofschröer. „Mit den „big bellys“ machen wir die Innenstadt zu einem Reallabor. Das Konzept passt gut in unsere Vorstellung, Wolfsburg in den kommenden Jahren zu einer innovativen Smart City zu entwickeln. Das neue Abfallkonzept ist ein weiterer Schritt im Zuge der Digitalisierung.“, führt Dennis Weilmann, Geschäftsführer der WMG und Digitaldezernent der Stadt Wolfsburg weiter aus. „Die WAS unterstützt die Versuche, neue und innovative Abfallbehälter in der Fußgängerzone zu testen.
Wenn am Schluss die Menschen ihre Abfälle auch verstärkt hierüber entsorgen und nicht als Littering auf der Straße, dann haben wir ein wichtiges Ziel erreicht“, so Herbert Engel, Vorstand der WAS. Hendrik Wolf-Doettinchem, Geschäftsführer von Cadera, begrüßt die Testphase als Gewerbetreibender in der Innenstadt ebenfalls: „Am besten ist ja die Vermeidung von Müll, nur klappt das nicht vollständig. Aber die Porschestraße muss attraktiver werden, dabei spielt auch die Sauberkeit eine Rolle. Dazu können „big bellys“ einen Beitrag leisten. Ich wünsche mir, dass sich die smarten Abfalleimer bewähren und zu einem einladenden Stadtbild beitragen.“
Weitere Informationen zu „Big Belly“: Das Abfallsystem „Big Belly“ ist weltweit führend im Markt für intelligente Abfall- und Recyclingsysteme. In Deutschland ist der Lizenznehmer Future Street GmbH für das System aktiv. 2003 in den USA gegründet, wird es aktuell bereits erfolgreich in 60 Ländern mit über 50.000 Stationen betrieben, darunter New York City, Melbourne, Hamburg oder Stockholm. Am Hamburger Standort konnte die Anzahl an wöchentlichen Leerungen hierbei bisher beispielsweise um 75 % reduziert werden. Das Abfallsystem ist zusätzlich in der Lage, digitale Anwendungen wie z.B. Wi-Fi-Hotspots oder Passantenfrequenz-Sensoren zu implementieren. Diese Funktionen sind in der kommenden Testphase noch nicht berücksichtigt, könnten zukünftig aber ebenfalls von Bedeutung für die Weiterentwicklung Wolfsburgs zur Smart City sein.
Foto: oh/ (c) Future Street