Erneut eröffnet die Landwirtschaftssammlung des Stadtmuseums Schloss Wolfsburg in der Historischen Brauscheune am 11. August.

„De Steinbekers“ spinnen mit Schafwolle.

Erneut eröffnet die Landwirtschaftssammlung des Stadtmuseums Schloss Wolfsburg in der Historischen Brauscheune (Schlossstraße 10, gegenüber dem Hotel „Alter Wolf“) an diesem Sonntag, 11. August.

Unter dem Motto „Ut de Stinnstubentiet“ führen hier von 11 bis 13 Uhr die „Steinbekers“ anschaulich vor, wie früher Schafwolle zum Spinnen, Sticken und Weben verarbeitet, Knöpfe aus Naturmaterialien und Sitzkissen aus Stroh hergestellt wurden. In ihren schönen Sonntagstrachten des Braunschweiger Landes tanzen die Steinbekers regionaltypische und internationale Volkstänze und laden zum Mitmachen ein. Passend zur Tagesmaxime gibt es op Platt auch humorige Einblicke in den Alltag der Landbevölkerung – früher wie heute. Der Eintritt zu diesem dritten Landwirtschaftlichen Aktionstag in dieser Saison ist frei.
In der Historischen Brauscheune sind Landmaschinen und landwirtschaftliche Geräte aus den vergangenen 100 Jahren ausgestellt, darunter ein alter Mähdrescher und ein Lanz-Bulldog-Traktor. Den bäuerlichen Alltag in vergangenen Zeiten lassen die Mitglieder der ehrenamtlichen Tanz- und Trachtengruppe „De Steinbekers“ bei insgesamt vier Aktionstagen pro Besucher-Saison von Mai bis September lebendig werden. Der Fokus ist dieses Mal auf die Näharbeiten gerichtet: Spinnen, Weben und Sticken gehören zu den ältesten und weltweit verbreiteten Handwerken. Es ist sogar nachgewiesen, dass die Menschen schon vor 32.000 Jahren webten. Neben Wolle wurde mit Leinen und Seide am Webstuhl gearbeitet, im Mittelalter zum Beispiel Prunkgewänder für den Klerus, für Kaiser, Fürsten und Ritter angefertigt.
Der schlesische Weberaufstand verdeutlicht dagegen die prekäre wirtschaftliche Lage, in der sich die heimarbeitende Landbevölkerung im 19. Jahrhundert in Konkurrenz zur beginnenden industriell-maschinellen Verarbeitung in den Städten befand. Gesponnen wurde traditionell mit Fingern, Spinnstöcken und Handspindeln. Das aus dem Märchen „Dornröschen“ bekannte Spinnrad dagegen ist noch gar nicht so alt, es wurde zuerst in China genutzt und kam in Europa seit dem 13. Jahrhundert zum Einsatz.
Während beim Spinnen aus vielen Fasern, die man zum Beispiel aus der Schafswolle gewinnt, Fäden und Garne hergestellt werden, werden diese beim Weben zu Stoffen verarbeitet und beim Sticken durch Muster und ganze Bilder verziert. Wie die einzelnen Arbeiten am Spinnrad und Webstuhl sowie mit Stickrahmen, -Nadel und Faden praktisch ausgeführt werden, ist an diesem Sonntag an der Historischen Brauscheune in Alt-Wolfsburg zu sehen.
Foto: oh/Stadtmuseum Schloss Wolfsburg
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