Donnerstag, September 19Nachrichten rund um Wolfsburg
Shadow

Kunst im Doppelpack

Angela Bulloch, Constructostrato Drawing Maschine (red), 2011, Zeichenmaschine, Bank, Stift, Tinte, Zeichenmaschine: ca. 330 x 160 cm, Wandzeichnung: 152 x 250 cm, Bank: 45 x 144 x 45 cm

Kunstgespräch im Schloss und Eröffnung am Wolfsburger Hauptbahnhof

Am 5. September lädt die Städtische Galerie Wolfsburg gleich zu zwei Veranstaltungen ein. Um 12 Uhr widmen sich Davy Champion, Kurator im phaeno Wolfsburg, und der Museumsleiter Marcus Körber im „Kunstgespräch in der Mittagspause“ den Schnittstellen zwischen Kunst, Technik und Wissenschaft. Um 18 Uhr wird dann die Kunst-Station „HORROR VACUI II“ von Lotte Lindner und Till Steinbrenner am Wolfsburger Hauptbahnhof eröffnet. Im Anschluss geht es zum Come Together mit Drinks und Musik auf die Terrassen vom Hauptbahnhof Wolfsburg am Mittellandkanal. Das Künstlerduo wird zur Eröffnung anwesend sein.

 

Kunstgespräch in der Mittagspause

Im Kunstgespräch im September werden Beispiele aus der Kunstsammlung des phaeno und der städtischen Kunstsammlung der Städtischen Galerie Wolfsburg vorgestellt. Die Besucher*innen können sich von den verschiedenen Kunstwerken inspirieren und begeistern lassen. Es wird darum gehen, wie physikalische Phänomene erst durch Kunst sichtbar und damit greifbar gemacht werden. Alle Interessierten sind zum Staunen und Augenöffnen für das Phänomenale eingeladen.

Horror Vacui I. Allein im Wald, pfeifend, 2010, C-print, auf die Wand aufgezogen, 2,80 m × 3,80 m.

Wolfsburg verfügt über eine enorme Dichte an unterschiedlichen Angeboten im Bereich der bildenden Künste und schlägt damit die Brücke zwischen den Kunstinstitutionen im Schloss Wolfsburg, der Innenstadt und dem Südkopf mit dem Kunstmuseum. Zugleich ist Wolfsburg Automobilstadt und damit stark industriell und technologisch ausgerichtet. Wie kann durch Kunst in Verbindung mit Technologien neues Wissen und Innovationen entstehen? Was macht die Zusammenarbeit zwischen Künstler*innen, Techniker*innen und der Wissenschaft so besonders?

Das Kunstgespräch in der Mittagspause findet am Donnerstag, 5. September, um 12 Uhr im Schloss Wolfsburg statt. Treffpunkt ist die „Flamme der Revolution, liegend (in Wolfsburg)“. Für die Teilnahme wird um Anmeldung gebeten (aufsicht-galerie@stadt.wolfsburg.de oder 05361281012).

 

Eröffnung der Kunst-Station „HORROR VACUI II“

Bahnhöfe sind Orte des Durchgangs. Zwischen den Zügen entsteht ein Vakuum. Die Kunst-Station mit der aktuellen Arbeit von Lotte Lindner und Till Steinbrenner scheint sich darin ins Unendliche auszudehnen. Menschen sitzen dort auf Bänken. Scheinbar existieren sie in verschiedenen Zeitzonen, über deren Grenzen hinweg sie nicht miteinander sprechen können. Sie bleiben alle zusammen einsam Wartende.

Warteräume sind der alltägliche Beweis für die von Einstein formulierte Raumzeit als ein wesentliches Element seiner Relativitätstheorie. In ihnen verstreicht die Zeit, bedingt durch den Ort, auf besondere Weise. Würden wir in der Lage sein, über den Zeitkorridor hinauszusehen, den wir als unsere Existenz begreifen, wie würde der Warteraum im Wolfsburger Hauptbahnhof sich anfühlen? Wem würden wir begegnen? Wie weit würde er sich ausdehnen?

Das Künstlerduo Lindner & Steinbrenner lebt und arbeitet seit 2002 in Hannover. Sie lassen sich nicht auf ein Medium festlegen. Ihre oftmals performativen und ortsspezifischen Arbeiten untersuchen die Beziehungen zwischen Menschen und Orten. An den jeweiligen Ort geknüpfte Erwartungen werden von ihnen ebenso thematisiert wie seine Funktion oder aktuelle Nutzung. Mit ihren Arbeiten schaffen sie Situationen, in denen Besuchende zu Beteiligten werden. Ihre Arbeiten waren unter anderem zu sehen im Sprengel Museum Hannover, Marta Herford, MoMa PS1/New York, Tate Modern/London, Museu Berardo/Lissabon, der Kestnergesellschaft und dem Kunstverein Hannover.

Fotos: oh/Lindner & Steinbrenner