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Verkehrsversuch wird ausgewertet!

Geht in die Evaluationsphase: der Verkehrsversuch in der Schillerstraße.

Popup-Radweg Schillerstraße geht in Evaluations-Phase

Seit Mai 2023 besteht der Popup-Radweg in der Schillerstraße. Jetzt macht sich die Stadt an die Auswertung des Verkehrsversuches. Angesetzt war der Testzeitraum mit einem Jahr. Ziel war es, eine ausreichende Datenlage zu sammeln, um diese im Hinblick auf die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden auswerten zu können. Diese Evaluationsphase wird voraussichtlich im Spätsommer abgeschlossen sein. Die Ergebnisse wiederum sind Grundlage für die Entscheidung über die weitere Zukunft des Popup-Radweges.

Dabei steht die Evaluation auf mehreren Füßen: Zum einen wird es eine Verkehrsbefragung geben, die sowohl Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, ÖPNV-Nutzende als auch Autofahrer*innen interviewt. Mit dieser Befragung wird bereits in dieser Woche gestartet. Zum anderen wird eine umfangreiche Verkehrsbeobachtung durchgeführt, um auch selbst eine Einschätzung von vor Ort abgeben zu können. Die Befragung findet rund um den Kaufhof statt, für Autofahrer*innen gibt es auf dem Parkplatz am Meckauerweg eine Teilnahmemöglichkeit. Daneben fließen aber auch die Unfallkarten der Polizei, die Entwicklungen der Fahrzeiten im ÖPNV und die Ergebnisse der Radzählstelen in die Evaluation mit ein. Betrachtete Punkte für die Verkehrssicherheit sind unter anderem die angestrebten Verbesserungen, der Fahrgastwechsel beim ÖPNV und das derzeit verbotswidrige Linksabbiegen in die Goethestraße.

„Wir setzen die Evaluation breit an. Nur ergänzend heranziehen werden wir dafür die Daten der Radzählstelen, weil es hier anfänglich zu Fehlzählungen gekommen ist“, erklärt Oliver Iversen, Leiter des Geschäftsbereichs Straßenbau und Projektkoordination. „Der Verkehrsversuch in der Schillerstraße dient auch als Testfeld für neue Technologien. Wir haben bundesweit erstmalig diese Stelen für die Zählung von Radfahrenden eingesetzt. Gemeinsam mit dem Anbieter haben wir den Einsatz der Stelen aber stetig optimiert.“

Die anfänglichen Fehlzählungen lagen insbesondere an den gewählten Detektionsfeldern, also den Bereichen und Kriterien, die die Zählsäulen abdecken. Dadurch wurden neben dem Radverkehr auch Fußgänger*innen und Autos erfasst. Mehrere im letzten Jahr unternommene Optimierungen brachten nicht den gewünschten Erfolg, sodass seit Anfang 2024 in Kooperation zwischen dem Anbieter und der Stadt ein neuer Ansatz verfolgt wurde. Dafür wurden die Radardetektion ausgetauscht und teilweise ausgelagert, sodass nur noch die Bereiche erfasst werden, die ausschließlich von Radfahrenden und E-Scooterfahrer*innen genutzt werden. Zudem wurde durch ein Software-Update die Differenzierung der jeweiligen Verkehrsarten optimiert. Diese Anpassungen haben dazu geführt, dass die Zählergebnisse der Radzählsäulen nun genau sind.

Durch die Anpassungen hat sich die Fehlerquote der Radzählsäulen zwischen zwei und fünf Prozent eingependelt – ein normaler Wert. Passend zum Beginn der Radsaison werden die Zählstelen am 1. Mai zurückgesetzt und die Zählung neu gestartet. Von den Säulen erfasst werden dann nur noch Radfahrende und Fahrer*innen auf E-Rollern. Da das Geschwindigkeitsprofil beider Fortbewegungsmittel sehr ähnlich ist, wird dazwischen nicht unterscheiden. Weil aber auch E-Roller auf Radwegen zugelassen sind, kann so die Frequentierung der Radwege zuverlässig ermittelt werden.

 

Foto: oh/Stadt Wolfsburg